Dominanzbeziehung zwischen Mensch und Hund - Irrtum oder Tatsache?


von Esther Hufschmid                                                                                                                                                      Erstveröffentlichung bei Easy Dog

 

Einleitung

Als Hundehalter, als Hundehalterin kommt man am Begriff „Dominanz“ praktisch nicht vorbei. Aussagen wie „das ist aber ein dominanter Hund“ oder „Sie müssen halt Ihren Hund richtig dominieren“ gehören schon fast zum Standard bei Gesprächen zwischen Hundehaltenden oder auch zwischen Trainer/innen und Kund/innen.

In der Vorbereitung zu diesem Artikel wollte ich wissen, was Hundehaltenden im Internet bezogen auf das Zusammenleben mit ihrem Hund empfohlen und geraten wird.

Nachfolgend ein paar Tipps, die ich auf unterschiedlichen Websites gefunden habe:

  • Sie kommen nach Hause und werden von Ihrem Hund stürmisch begrüßt. Ignorieren Sie dieses Verhalten. Begrüßen Sie Ihren Hund nicht und zeigen Sie keine Freude. Dem Hund könnte dadurch nämlich suggeriert werden, dass er einen hohen Rang einnimmt.
  • Der Liege- und Schlafplatz Ihres Hundes soll nicht im Eingangsbereich sein. Er hat dort einen guten Überblick und kann alles, was geschieht, kontrollieren. Automatisch fühlt er sich ranghöher als Sie, denn Sie haben Ihren Liegeplatz ja in einem Randbereich der Wohnung und in Distanz zur wichtigen Eingangstüre.
  • Erhöhte Liegeflächen – auch wenn sie speziell für den Hund eingerichtet werden – sind nicht zu empfehlen. Erhöhte Liegeflächen gehören dem Alphatier im Rudel – und das sind mit Vorteil Sie!
  • Liegt Ihr Hund ständig an irgendwelchen Engpässen in der Wohnung (z. Bsp. Türrahmen) und erwartet, dass Sie über ihn hinweg steigen oder um ihn herum gehen? Dieses dominante Verhalten sollte nicht geduldet werden. Der Hund ist jedes Mal aufzufordern, Platz zu machen.
Foto Monika Scheiwiller
Foto Monika Scheiwiller
  • Kein Hund, ob Welpe oder erwachsener Hund, sollte Spielzeuge, Kauknochen etc. zur freien Verfügung haben. Im Rudel steht das nur dem Chef zu. Sammeln Sie deshalb Spielzeuge und Kausachen ein und verwalten Sie diese. Gespielt wird nur gemeinsam mit einem Spielzeug Ihrer Wahl.
  • Besteht Ihr Hund darauf, dass er gestreichelt oder dass gespielt wird? Übersehen Sie diese Aufforderung und verhalten Sie sich dadurch wie ein ranghohes Rudelmitglied.
  • Legen Sie die Fütterungszeiten Ihres Hundes so, dass er sein Futter erst bekommt, wenn Sie gegessen haben. So weisen Sie ihn in den ihm gerechten (tiefen) Rangstatus ein.

Kennen Sie solche oder ähnliche Ratschläge? Wurde Ihnen auch schon nahe gelegt, gegenüber Ihrem Hund dominant zu sein, sich durchzusetzen und auf jeden Fall immer zu gewinnen...? Denn Ihr Hund strebe – genetisch bedingt – ständig nach einer höheren Rangstellung und werde Ihnen die Rudelchefposition bei der kleinsten Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit streitig machen!

Diese Tipps und Ratschläge orientieren sich an der Dominanztheorie.

James o'Heare schreibt in seinem Buch "Die Dominanztheorie bei Hunden" dazu Folgendes:

Die Dominanztheorie ist wahrscheinlich die am häufigsten missverstandene, allgemein angewendete Verhaltenstheorie im Bereich des Hundeverhaltens. Sie wurde in der Vergangenheit entwickelt, um das Sozialverhalten von Hühnern zu erklären und vorherzusagen. Dann wurde diese Theorie auf andere Tierarten ausgeweitet, einschließlich eines nahen Verwandten des Hundes, den Wolf.“

Die Diskussion um die Dominanztheorie wird unter Hundehaltenden und Hundetrainer/innen oft sehr kontrovers geführt. Es ist ein Thema, das polarisiert und mit starken Emotionen verbunden ist. Schnell arten Diskussionen darüber in Beschuldigungen, Vorwürfe, Bösartigkeiten und Gemeinheiten aus. Weshalb ist das so? Was hat es mit diesem Begriff auf sich? Welcher Bezug besteht zwischen der Dominanztheorie und dem Hundeverhalten, der Hundeerziehung?

Die Diskussion um den Bezug zwischen Dominanz und Hundeerziehung verlangt zuerst nach einer Definition des Begriffes.

 

Dominanz - Definitionen

Dem Begriff Dominanz begegnen wir nicht nur im Zusammenhang mit dem Hund.

In der Psychologie wird ein Individuum als dominant bezeichnet, wenn es das Verhalten von einem oder mehreren anderen Individuen beeinflussen und kontrollieren kann. Als starke Vorherrschaft wird Dominanz in militärischen Bereichen oder in der Politik definiert. Unter Marktdominanz versteht die Wirtschaft die überwiegende Marktpräsenz einer Firma, einer Organisation. Die Durchsetzung von Erbfaktoren wird in der Genetik als Dominanz bezeichnet und die Ökologie versteht darunter das Vorherrschen einer Art, einer Gattung oder eines Landschaftstypes.

Im Zusammenhag mit unseren Hunden ist der Begriff der „sozialen Dominanz“, welcher  aus der Verhaltensbiologie stammt, relevant.

Unter sozialer Dominanz wird die Durchsetzung eines Tieres gegen einen Artgenossen an einer bestimmten Ressource zu einem bestimmten Zeitpunkt verstanden.

Sie ist weder eine angeborene Eigenschaft noch beschreibt sie ein „Dauerverhalten“ eines Tieres.

„Tiere, die regelmäßig mit denselben Artgenossen um Ressourcen (soziale Zuwendung, Futter, Liegeplätze, Sexualpartner etc.) konkurrieren, können untereinander Dominanzbeziehungen ausbilden. Soziale Dominanz ist ein Aspekt einer sozialen innerartlichen Beziehung!“ (Dr. Ute Blaschke-Berthold). 

Soziale Dominanzbeziehungen bilden sich dann aus, wenn die Gruppenmitglieder um Ressourcen konkurrieren müssen (zum Beispiel bei Futterknappheit).

Fazit: Soziale Dominanzbeziehungen können sich in bestimmten Situationen an konkreten Ressourcen zwischen Angehörigen der gleichen Art ausbilden!

 

Dominanztheorie - Ursprünge und Entwicklung

Die Dominanztheorie ist ein Konstrukt oder ein Arbeitsmodell welches zum Ziel hat, Interaktionen zwischen Individuen der gleichen Art in der Konkurrenz um Ressourcen zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen.

Die Ursprünge der Dominanztheorie gehen zurück ins frühe 19. Jahrhundert. Pierre Huber entdeckte erstmals Rangordnungen bei Hummeln.

1922 untersuchte Schjelderupp-Ebbe die Theorie an Hühnern und wandte sie damit auf Wirbeltiere an. Hühner bilden eine einfache, lineare Hierarchie (Hackordnung). 1949, am Ende des 2. Weltkrieges, wird die Hackordnung als Mechanismus sozialer Dominanz festgeschrieben.

Später, in den 60er und 70er Jahren, wurde in der Primatenforschung beobachtet, dass die Ausgestaltung sozialer Organisation in Gruppen sehr viel komplexer ist und die Hackordnung nur eine Form, eine Möglichkeit der Organisation des Zusammenlebens in Gruppen bildet.

Im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde in der Verhaltensbiologie – basierend auf Forschungsergebnissen von Beobachtungen unterschiedlicher Tierarten – festgehalten, dass soziale Dominanz ein vielschichtiges Phänomen und schwierig zu interpretieren ist. Denn Dominanzbeziehungen sind so unterschiedlich wie die Lebensumstände der Tiere.

Foto Tina Müller www.outdoor-tierfotografie.de
Foto Tina Müller www.outdoor-tierfotografie.de

1999 veröffentlichte David Mech, Wolfsforscher, seine Studien über die Entwicklung von Wolfsrudeln. Über Jahrzehnte hat er wild lebende Wölfe beobachtet und widerlegte mit seinen Erkenntnissen das Alphakonzept (dominanter Alphawolf, dominante Alphawölfin) gründlich. Er formulierte den wichtigen und eindrücklichen Satz: „Wölfe leben in Gruppen, die qualifizierte Demokratien sind!“

Es ist allgemein bekannt, dass Wölfe in Freiheit über ein riesiges Territorium verfügen und sich das Wolfsrudel oft aus eng verwandten Tieren zusammensetzt: Mutter, Vater, Jungwölfe unterschiedlicher Generationen. Das heisst, Wolfsrudel sind in der Regel Familiengruppen, die kooperativ zusammenleben. Es ist nachvollziehbar, dass die Führung bei den Elterntieren als erfahrenste Mitglieder der Gruppe liegt. Diese Aufgabe nehmen sie wahr, ohne die Familienmitglieder mittels „Alphawurf“ oder „Nackenschütteln“ zu disziplinieren. Wölfe, die solche Verhalten zeigen, wollen nicht erziehen, sie wollen Beute machen und/oder töten!

Die Studien, welche Dominanz, Rangordnung, Alphawolf, Alphawölfin beschreiben, wurden mehrheitlich an Wölfen in Gefangenschaft durchgeführt. Dazu wurden nicht verwandte Tiere in Gehegen zusammengeführt, um ihr Verhalten zu beobachten. Diese Beobachtungen legten unter anderem den Boden für den Umgang mit unseren Hunden.

Dazu ein Vergleich aus der Menschenwelt: Können Sie sich an TV-Sendungen wie „Big Brother“ erinnern. Eine bunt zusammengewürfelte Menschengruppe wurde in einen Container gesperrt und ihr Zusammenleben konnte via TV über 24 Stunden verfolgt werden. Das, was sich gruppendynamisch in diesen Gruppen zeigte, war mehrheitlich ziemlich peinlich, irritierend oder zumindest fragwürdig.

Spiegelt das Verhalten dieser Gruppe Ihr Familien- oder Paarverhalten wieder? Kann das Zusammenleben der Kandidaten und Kandidatinnen als stellvertretend für ein „normales“ Leben in Gruppen genommen werden? Wohl eher nicht. Die Umstände und Rahmenbedingungen dieser Wohngemeinschaften waren ja ziemlich speziell und „auf die Spitze getrieben“.

Genauso speziell im Sinne von „unnatürlich“ sind die Lebensbedingungen von Wölfen in Gefangenschaft. Es liegt auf der Hand, dass die Beobachtungen und Interpretationen dieses Wolfsverhaltens nicht als Richtschnur für das Verhalten von Wölfen ganz grundsätzlich und für den Umgang mit unseren Haushunden im Besonderen gelten können. Sie entsprechen nicht den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere.

Der in der Literatur und in Hundeschulen wird immer wieder bemühte Vergleich, dass Wölfe Dominanzbeziehungen ausbilden und deshalb auch unsere Hunde Rangstrukturen brauchen, hinkt noch aus einem weiteren Grund.

Wölfe und Hunde gehören zwar zur gleichen Gattung, sind aber unterschiedliche Arten. Sie haben einen gemeinsamen Vorfahren, nicht weniger und nicht mehr. Wölfe und Hunde unterscheiden sich in einigem, und zwar physiologisch wie auch im Sozialverhalten.

Welchen Wert bietet nun die Dominanztheorie? Ist sie ein nützliches Modell für den Umgang mit dem Hund? Nein, ist sie nicht! Die Dominanztheorie stellt a) eine Vereinfachung einer hochkomplexen Interaktionssituation dar und ist b) auf Grund mangelnder Forschung und eindeutigen, handfesten Daten in den Aussagen ungenau, sie lässt zu viel Interpretationsspielraum offen.

Wissenschaftler der Universität Bristol, Clinical Veterinary Science, kommen auf Grund ihrer Studienresultate an Tierheimhunden zu folgenden Aussagen:  „Hunde sind nicht davon motiviert, ihren Platz in der Rangordnung ihres Rudels zu behaupten. Trainingstechniken, die als „Rangreduktion“ bekannt sind, sind nicht hilfreich. Sie variieren von wirkungsloser Behandlung bis gefährlich und können ein  Verhalten sogar verschlimmern.“

Dominanz – die menschliche Sicht

Obwohl der Nutzen und Wert der Dominanztheorie bezogen auf das Zusammenleben mit dem Hund schon länger widerlegt wurde, betrachten viele Menschen das Hundeverhalten immer noch mit der Dominanzbrille. Diese Sichtweise hat eine starke Wirkung auf den Umgang mit dem Tier. Sie führt zu Fehlinterpretation von Verhalten und zu unangemessenen, sprich strafenden Konsequenzen seitens der Hundehaltenden.

Foto Sabine Süess
Foto Sabine Süess

Der Ratschlag, man müsse den Hund dominieren ist oft gleichbedeutend mit der Ausübung von Zwang und Gewalt über den Hund. Den Hund unterwerfen, ihn auf den Rücken drehen und festhalten, ihn stimmlich bedrohen, ängstigen, ihm Schmerzen zufügen, ihn ständig kontrollieren und ihm die Befriedigung seiner Bedürfnisse vorenthalten, seine Kontaktaufnahme ignorieren – das alles kann sehr wohl Wirkung zeigen, nämlich diese: Der Hund verliert das Vertrauen in seinen Menschen, er hat Angst vor seiner Bezugsperson, die Bindung zwischen Mensch und Hund wird geschwächt, eine Verteidigungsaggression kann ausgelöst werden oder der Hund ergibt sich in die erlernte Hilflosigkeit - er tut besser gar nichts als Gefahr zu laufen, das Falsche zu tun (erlernte Hilflosigkeit ist im Erleben der Krankheit Depression beim Menschen sehr ähnlich).

Warum hält sich die Vorstellung von Dominanz zwischen Hund und Mensch so hartnäckig? Weshalb wird sie in der Literatur immer noch beschrieben und in Hundeschulen gelehrt?

Ein Grund hierfür könnte sein, dass wir Menschen in hierarchischen Strukturen leben. Hierarchien, Positionen, Funktionen und damit verbunden Macht und Einfluss prägen unser Zusammenleben in Gruppen. Karriereplanung bedeutet in der Regel: aufsteigen, einen höheren Rang einnehmen, besser verdienen und über anderen Mitarbeitenden stehen. Wenn Menschen nun in der Beobachtung anderer Lebewesen diese Hierarchiebrille aufsetzen, dann sehen sie eben auch das „Gerangel“ um Position und Rang.  Der Knackpunkt liegt also in der Interpretation der Beobachtungen. Je nach theoretischer Ausrichtung und ethischer Grundhaltung wird in jedem Verhalten Dominanz wahrgenommen – oder eben nicht!

Menschliche Wahrnehmung ist ein Prozess, der beeinflusst wird vom Selbstbild, den Erfahrungen und der Sichtweise der wahrnehmenden Person. Menschen neigen dazu, Wahrgenommenes so zu bewerten, dass es für sie vorteilhaft ist und/oder ihr Handeln und Tun rechtfertigt.

Bewährtes „über Bord werfen“, weil es der Faktenlage nicht mehr entspricht... selbstbelohnende Überzeugungen hinterfragen... das, was bis dato scheinbar funktioniert hat, überprüfen und neu ordnen – das kann anstrengend sein.

An unserem Beispiel der Dominanztheorie bedeutet das: es ist einfacher –  im Sinne von weniger mühsam – an der Dominanztheorie festzuhalten (weil bekannt oder vertraut), als das eigene Verhalten zu hinterfragen, zu verändern und den neuen Erkenntnissen anzupassen.  

Lernen bedeutet für Erwachsene meistens auch Umlernen. Vorhandene Lebens- und Lernerfahrungen, Wissen und Verhaltensweisen müssen in Frage gestellt werden. Das kann zu Skepsis, Ängsten und/oder Lernwiderständen und dem Bestreben, an  Bekann­tem festzuhalten,  führen.

 

Dominanz – Mensch und Hund

Wird der Begriff „Dominanz“ in der Mensch-Hund-Beziehung verwendet, passt die ökologische Definition der „Interspezifischen Dominanz“ am ehesten (Vorherrschen einer Art, einer Gattung). Bei der interspezifischen Dominanz geht es nicht um die Konkurrenz um Ressourcen, sondern um die Einflussnahme einer Gattung/Art auf eine andere. Wenden wir dieses Konzept der Einflussnahme auf das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund an, wird deutlich: Der Einfluss des Menschen auf das Leben des Hundes ist immens. Er entscheidet, was der Hund frisst, wann er sein Futter erhält, wann er raus darf und wohin es geht, ob und welche Sexualpartner ihm zugeteilt werden, was mit dem Nachwuchs geschieht, wie er auszusehen hat (Rassestandards), wie krank bzw. gesund er ist (Stichwort Qualzuchten)... Fazit: Der Mensch ist gegenüber dem Hund eine sehr dominante Art! 

In den Diskussionen rund um Dominanzverhalten bei Hunden ist es mit ausschlaggebend, vom welchem Dominanzbegriff ausgegangen wird:

Foto Martina Monti
Foto Martina Monti

Geht es um die soziale Dominanz zwischen Individuen der gleichen Art in der zeitlich begrenzten Konkurrenz um eine Ressource? Oder geht es um die interspezifische Dominanz zwischen zwei Arten und darum, wie der Einfluss in dieser Beziehung genutzt wird (Spannbreite der Einflussnahme zwischen Sicherheit/Geborgenheit bieten bis ängstigen/Gewalt ausüben)?

Für ein harmonisches und respektvolles Zusammenleben von Mensch und Hund passt wohl der Begriff „Familie“ am besten. Die Bezugsperson versteht sich in der Rolle des Elternteils und ist für den Hund eine wohlwollende und souveräne Führungs- und Lehrperson, und zwar in dem Sinne, dass beide Arten aus dem Zusammenleben Vorteile ziehen können!

Eingangs habe ich ein paar Regeln und Ratschläge aus dem Internet für das Zusammenleben mit dem Hund aufgelistet. Ich persönlich finde nachfolgende Anregungen sinnvoll und empfehle diese auch meinen Kundinnen und Kunden:

  • Nehmen Sie Ihren Hund als Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen wahr.
  • Arbeiten Sie mit den Bedürfnissen Ihres Hundes und nicht gegen sie.
  • Bauen Sie zu ihm eine sichere Bindung, basierend auf Vertrauen, Respekt und Sicherheit auf.
  • Geben Sie dem Hund die Möglichkeit, die Regeln des Zusammenlebens zu lernen und setzen Sie dieses Wissen und Können bei ihm nicht einfach voraus.
  • Richten Sie Ihren Fokus in der Erziehung des Hundes auf das erwünschte Verhalten und belohnen Sie dieses vielfältig. Jedem unerwünschten Verhalten geht erwünschtes voraus!
  • Unterbrechen Sie unerwünschtes Verhalten, ohne dabei den Hund zu bedrohen und zu ängstigen. Verhaltensunterbruch ist nicht das gleiche wie Strafe! Folgende Verhaltensreaktionen unterbrechen nahezu jedes unerwünschte Verhalten
    • Anhalten/Stopp
    • Sitzen
    • Zurück kommen

Dabei ist es selbstverständlich, dass der Hund zuerst die Möglichkeit erhalten muss, diese Verhaltensreaktionen sicher zu lernen!

  • Seien Sie sich bewusst, dass Sie mit Strafen und Einsatz von Gewalt große Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Es kann
    • zu erhöhter Aggression führen (gegenüber Artgenossen, Menschen, anderen Tieren)
    • die Angst verstärken
    • die Bindung und das Vertrauen in Sie als Bezugsperson schwächen.

Und last:

Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus und der Vorstellung, der Hund müsse immer zu 100% funktionieren! Hunde (und Menschen) sind Lebewesen – und kein Lebewesen ist perfekt! Ich nicht, Sie nicht, der Hund nicht!

 

© cumcane familiari/Esther Hufschmid

Foto Karin Wälte
Foto Karin Wälte