Ende November 2015 haben wir Nayeli, ein Bretonenmädchen aus dem Tierschutz, adoptiert. Ca. 13 Monate alt war sie, als sie zu uns gekommen ist - im besten Junghundealter also!
Sie ist ein kleines mutiges Hundemädchen, das in der Zeit, seit sie bei uns lebt, schon ganz schön viel gemeistert hat. Ihr Mut und ihre Neugier erstaunen mich täglich. Es ist absolut berührend zu beobachten, wie aus dem verschreckten und ängstlichen Hundekind mehr und mehr ein verspieltes, verschmustes und fröhliches Hundemädel wird.
Nayeli – auch Möttchen (=die kleine Motte) genannt – wird ab und an die Tastatur unter ihre Pfoten nehmen und im Blog aus ihrem Leben hier in der Schweiz berichten.
Möttchen berichtet
Ok, so ganz stimmt das nicht mit dem „Nayeli - Allein zu Haus“. Seit ich hier bei Esther und Ruedi lebe, musste ich noch nie völlig alleine bleiben. Weil – ich kann das eben noch gar nicht, ich habe nämlich Trennungsstress.
Kurz vor Weihnachten – ich war so ca. 3 Wochen hier – ging Esther für ein paar wenige Minuten aus dem Haus. Ich war nicht alleine, Ruedi war noch da. Trotzdem war ich ziemlich gestresst, habe hinter der Haustüre gewinselt und wollte Esther so zurück rufen. Als das nicht klappte, musste ich auf den Flurteppich pieseln - aus lauter Sorge weil sie weg war. Ich habe mich also wirklich ziemlich, ziemlich aufregen müssen.
Für Esther und mich war klar: da müssen wir etwas unternehmen damit ich lernen kann, mich auch ohne Esther zu Hause wohl zu fühlen.
Als erstes habe ich eine grosse Gitterbox geschenkt bekommen. Diese steht im Wohnzimmer an dem Platz, wo ich mich am liebsten aufhalte.
Esther hat mir die Box weich gepolstert mit dem Schlafi von Patentante Anja und hat noch den Schnüffelteppich oben drauf gelegt. Den liebe ich heiss! Ich kann da nämlich Leckerli raus suchen und – da er so gross ist – mich auch tiptop auf ihm entspannen und schlafen.
Alle feinen Sachen wie Kauartikel, frische Knochen, getrockneter Fisch und so werden mir nur noch in der Box angeboten. Und damit es nicht so leer aussieht, habe ich einen Teil meiner Spieli hinein getragen!
Der Leckerli-Spuck-Automat (= Treat & Train) ist vor der Box positioniert. So kann ich völlig bequem an meinem Platz liegen und auf die Leckerliausgabe warten. Coole Sache!
Regelmässig nach meinem Mittagessen hat Esther die Box mit mir darin verschlossen. Also zuerst hat sie immer die gleiche Musik angemacht, dann hat sie ein kleines Tuch vor die Box gehängt, dann hat sie den Schnüffelteppich mit Leckerli bestückt, dann ich bin rein und habe begonnen, die Guzzi zu suchen, dann ging die Türe zu und für mich war klar: ab jetzt ist Esther für mich nicht mehr zu haben.
Am Anfang war sie aber immer noch in meiner Nähe, dann war sie mal bizzi weiter weg aber immer noch zu sehen und eines Tages war sie nicht mehr im Wohnzimmer sondern irgendwo sonst in der Wohnung. Damit kann ich mittlerweile schon recht gut umgehen. Denn ich habe ja immer ein bisschen zu tun in der Box: Kauartikel bearbeiten... Leckerliteppich absuchen... oder auch mal einfach ruhig liegen und auf Esther warten.
Ausserhalb von diesen Trennungszeiten ist die Box natürlich immer offen und für mich zugänglich. Ich lieg oft da und bearbeite meine Torgawurzel oder einen Pansenstengel, operiere dem Dotti oder einem Plüschi die Etikette weg oder döse einfach bizzi vor mich hin. Meine Box ist definitiv ein angenehmer Ort für mich. Ich gehe da manchmal auch rein, wenn Esther nicht grad in der Nähe ist. Das fühlt sich ok an und ist gut so.
Bis ich aber wirklich über längere Zeit ganz alleine zu Hause bleiben kann, dauert es glaub schon noch bizzi. Esther meint jedoch, diese Zeit nehmen wir uns. Sie muss zwar schon ein bisschen rumorganisieren. Aber bis heute hat sie es immer geschafft, dass jemand für mich da war. Ich bin froh, dass ich das "Allein zu Haus" in kleinen Schritten lernen kann und es nicht grad von heute auf morgen können muss.
Entspanntes Wuff Wuff
eure Nayeli
Esther Hufschmid, Geschäfts- und Ausbildungsleiterin cumcane familiari; Leiterin Hundeschule Hundart Luzern
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