Unser Stand war gut besucht. Viele ccf-Trainerinnen und -Trainer haben vorbeigeschaut ebenso wie aktuelle Absolventinnen und Absolventen. Besonders erfreulich: Wir konnten zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher über unsere Philosophie und die Ausbildung bei cumcane familiari informieren. Ebenfalls gefragt waren Adressen von ccf-zertifizierten Hundeschulen in der eigenen Wohnumgebung. Und es scheint sich - zumindest bei Ersthundehaltern - ein Umdenken abzuzeichnen, ein bewussterer Umgang mit der Entscheidung, das Leben mit einem Hund teilen zu wollen: eine Vielzahl der gestellten Fragen betrafen die Wahl einer für die eigene Lebenssituation geeigneten Rasse und den Sachkundenachweis SKN. Sehr erfreulich.

Hunde an der Hund - da scheiden sich die Geister. Während die von den Rasseclubs und Organisationen gezeigten Hunde in einem minimalen Rückzugsraum an Ort und Stelle bleiben konnten,  wurden wieder zahlreiche gestresste und verängstigte Hunde von ihren Haltern unbarmherzig durch Messehallen und Menschengewimmel geschleppt. Auch Welpen und Junghunde, obwohl Hunde unter sechs Monaten verboten sind. Insgesamt: Zu viele Hunde - zu wenig Kontrolle. Dass der Veranstalter in eine Medienmitteilung für dieses Jahr stolz eine Messe "ohne jegliche Zwischenfälle"  bilanziert, geht an der Problematik ganz offensichtlich vorbei.

Von den 150 Ausstellern rund um das Thema Hund gehörten neun Prozent zum Bereich "Rassehundewesen und Zucht". In eigenen Vorführungen präsentiert wurden dieses Jahr unter anderen Hovawart, Spitz und Deutscher Schäferhund. Aber auch ganz ohne Bühnenauftritt fand der Grosse Schweizer Sennenhund Beachtung. Hier ruht sich ein Delegierter der Rasse ein wenig von dem Rummel aus.

Wo wir es gerade von der Statistik hatten: Der Bereich "Nahrung, Zubehör" ist mit 34 Prozent und grossem Abstand am weitaus stärksten an der HUND vertreten. Und natürlich verliess niemand die Hallen ohne seinem optimalerweise daheimgebliebenen Vierbeiner etwas mitzubringen. An der Art der Stände und den angebotenen Produkten lässt sich ablesen, welche Themen und Trends in der Hundewelt bestimmend sind. Zum Beispiel die Ernährung, sie ist - spätestens mit B.A.R.F. - stärker in das Bewusstsein der Hundemenschen gerückt. Und wer nicht gleich ganz auf "Do-it-yourself" umstellen mag, versucht es vielleicht mal mit Keksen aus der Hundebäckerei. Und schmeisst dann selber zu Hause den Ofen an, denn selbstverständlich gibt es mittlerweile auch die entsprechenden Bücher und Rezepte zum Nachbacken.

Alles so schön bunt hier: Tja, wer die Wahl hat, hat die Qual. Und vielleicht ist man bei Halsband & Geschirr letztlich besser beraten, in Ruhe und mit Hund ein Geschäft aufzusuchen, damit man das eine oder andere auch gleich anprobieren kann. Denn vor allem beim Brustgeschirr oder Spezialgeschirren kommt es auf die perfekte Passform an. Und nicht auf die Farbe.

Buntes auch für den "Geschäftsabschluss". Ob die Abkehr vom naturalistisch-klassischen Braun dafür sorgt, dass bisher säumige Hundehalterinnen und Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner lieber aufnehmen und eintüten? Schön wär's ja.

Insgesamt ein gemischtes Fazit für die HUND 16:

• Die Messe ist eine tolle Möglichkeit fürs Networking, man lernt andere Organisationen und neue hundeinteressierte Menschen kennen, trifft Altbekannte wieder und kann sich austauschen.
• Man erhält einen Überblick über Angebote und Trends rund um den Hund.
• Die Standdichte ist sehr hoch, dieses Jahr waren 30 neue Aussteller präsent. Der Konkurrenzdruck ist gestiegen.
• Man bekommt einiges zu sehen und zu hören, das den Grundsätzen von cumcane familiari widerspricht.
• Ärgerlich: Die Problematik der mitgeführten Hunde ist seitens der Veranstalter nach wie vor nicht gelöst.